Weihnachtsschließzeit der Geschäftsstelle
12. Dezember 2024Maria H., 64 Jahre alt und selbstständig, erinnert sich noch genau an den Moment der Diagnose: Darmkrebs. „Es war, als würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen“, beschreibt sie ihre erste Reaktion. Die Fassungslosigkeit wich erst nach und nach einem klareren Blick auf die Situation. „Es hat seine Zeit gedauert, bis ich realisiert habe, was passiert ist – und welche nächsten Schritte nötig sind.“
Ein wichtiger Schritt für Maria H. war die Entscheidung für eine onkologische Rehabilitation. Sie wusste aus ihrer Erfahrung nach einer Brustkrebserkrankung, wie wertvoll eine Reha sein kann. „Meine erste Reha in St. Peter-Ording hat mir damals körperlich unglaublich viel gebracht“, erzählt sie. Deshalb war für sie klar: Diese Erfahrung wollte sie wiederholen.
Maria H. lebt in Bochum mit ihrem Mann, der sie während der Reha als Selbstzahler begleitet hat. „Er war mein Fels in der Brandung“, betont sie. Gemeinsam haben sie einen erwachsenen Sohn, und die Unterstützung ihrer Familie war ihr in dieser Zeit besonders wichtig.
Erwartungen übertroffen
Maria H.s Erwartungen an die Reha in der Klinik Nordfriesland wurden sogar übertroffen. „Die Klinik ist perfekt – die Mitarbeitenden strahlen Freundlichkeit aus, und ich habe mich rundum gut aufgehoben gefühlt.“
Ihr größtes Anliegen war es, ihren Körper besser zu verstehen und die richtigen Maßnahmen für sich zu finden. „Nach der Darm-OP fühlte sich alles chaotisch an. Ich konnte vieles nicht essen und war unsicher.“ Die Ernährungsberatung in der Reha half ihr, herauszufinden, was ihr guttut. „Das Wissen, das ich dort gewonnen habe, hat mir die Kontrolle zurückgegeben.“
Ganzheitliche Therapie
Auch im Bereich der Physiotherapie konnte Maria H. große Fortschritte machen. „Ich kämpfe noch immer mit Polyneuropathie in Händen und Füßen, aber während der Reha war die Beschwerde an manchen Tagen völlig weg. Das hat mir Hoffnung gegeben – auch nach Jahren kann Therapie noch wirken.“ Besonders beeindruckt hat sie die ganzheitliche Herangehensweise: „Der Therapeut hat mir gezeigt, wie alles zusammenhängt – Schulter, Darm, Füße. Diese Erkenntnisse sind so wertvoll.“
Neben den Therapien waren es auch die Freizeitangebote, die ihr halfen, neue Kraft zu schöpfen. „Beim Schmuck herstellen oder Körbe flechten konnte ich abschalten. Diese Momente der Unbeschwertheit waren Balsam für die Seele.“ Ebenso bereichernd waren die Vorträge der Spezialistinnen und Spezialisten. „Ich habe meinen Körper besser verstanden und weiß jetzt, wie ich mit Ernährung und Sport mein Wohlbefinden selbst in die Hand nehmen kann.“
Gestärkter Körper, gefestigte Psyche
Heute, nach der Reha, fühlt sich Maria H. stärker als je zuvor. „Ich kann mir im Alltag viel mehr zumuten. Arbeiten, Haushalt, Weihnachtsmarkt – das geht alles wieder.“ Klar, Müdigkeit spürt sie manchmal, aber sie hat an Kraft gewonnen, körperlich wie mental. „Die Angst, die mich nach der Diagnose begleitet hat, ist weg. Die Reha hat meinen Glauben und meine Psyche gestärkt.“
Ein Rat an andere Betroffene
Maria H.s Tipp an andere Krebspatientinnen und -patienten ist eindeutig: „Unbedingt eine Reha machen! Man lernt, das Leben wieder anders zu sehen und mehr zu schätzen. Die Krankheit hat mir gezeigt, was wirklich zählt, und die Reha hat mich weitergebracht.“ Für sie war die Maßnahme wie der Grundstein eines kleinen Pflänzchens, das weiter wächst. „Es lohnt sich, das Erlernte im Alltag weiter zu pflegen.“
Maria H. sagt heute: „Die Reha hat mir das Leben neu geschenkt. Ich würde sofort wieder nach St. Peter-Ording fahren – hoffentlich nicht wegen einer neuen Erkrankung, aber auf jeden Fall für meine Gesundheit.“